Italian text
Alla dolce ombra de le belle frondi
De l’arbor sacro, ove fu acceso il lume
Sporto giù in terra a noi dal terzo cielo
Per condur l’alma ai gloriosi poggi,
Sedendo, piangerò il passato tempo,
Ch’io già perdei lontan da i sacri rami.
Non vide alcun mai sì leggiadri rami,
Né frutti si soavi sopra frondi,
Come si dimostrar nel proprio tempo,
Quando per tema il Sol ritrasse il lume,
Veggendo a mezzo il mondo in alti poggi
La nobil pianta esser levata al cielo.
Se ben discorro sotto l’alto cielo
Vago da sì dolce ombra de bei rami,
E ricercando i vo per selve e poggi,
Non veggio tronco alcun, ch’habbi le frondi
Tanto honorate dal superno lume,
Quanto ch’ha l’arbor santo in ogni tempo.
Però più fermo ognihor di tempo in tempo
Farommi ove chiamar m’odo dal cielo
Scorto da sì benigno e chiaro lume;
Il qual splendendo fuor d’i santi rami,
Fiorir fa d’ogni intorno l’herbe e frondi,
e verdeggiar tutte le valli e poggi.
Selve, sassi, campagne, fiumi, et poggi,
Quant’è creato, vince et cangia il tempo;
Ma non già questa pianta: le cui frondi
Ascendono fin sovra il sommo cielo
Con fruttuosi et bei fioriti rami
Vaghi più d’ogni gemma e ardente lume.
Dunque seguendo il raggio del bel lume,
Et gli occhi alzando a i dilettosi poggi,
Per poter appressar gli amati rami,
Il resto di mia vita et breve tempo
Dedicar vo a quest’albero del cielo,
Per coglier frutto, et non pur fiori et frondi.
Le frondi di tua croce, o divo lume,
Che guidi l’alme al ciel per dritti poggi,
Fa, ch’io abbracci ogni tempo et suoi bei rami.
|
German translation
Im süßen Schatten der lieblichen Blätter
des heiligen Baumes, wo entzündet ward das Licht,
gegeben uns hier unten auf Erden vom dritten Himmel
um die Seele zu den glorreichen Hügeln zu führen,
sitzend, werde ich beweinen die vergangene Zeit,
die ich verlor fern von den heiligen Zweigen.
Nie sah jemand solch hübsche Zweige,
noch Früchte so süß auf Blättern,
wie sie sich zu gegebener Zeit zeigten,
als aus Furcht die Sonne das Licht zurückzog,
als sie inmitten der Welt auf hohen Hügeln sah,
dass die edle Pflanze zum Himmel erhoben wurde.
Wenn ich auch umherlaufe unter dem hohen Himmel,
so anmutig wegen der süßen Schattens der schönen Zweige,
und suchend schweife durch Wälder und Hügel,
sehe ich keinen Stamm, der Blätter hätte
so geehrt durch das göttliche Licht,
wie sie jederzeit hat der heilige Baum.
Daher werde ich mich von Zeit zu Zeit immer fester
machen, da ich mich vom Himmel rufen höre,
begleitet von solch gnädigem und hellem Licht;
welches, ausstrahlend von seinen heiligen Zweigen,
ringsumher Kräuter und Blätter erblühen macht
und ergrünen alleTäler und Höhen.
Wälder, Berge, Felder, Flüsse und Hügel,
alles, was erschaffen ward, besiegt und ändert die Zeit;
aber nicht diese Pflanze: ihre Blätter
steigen auf bis über den höchsten Himmel
mit fruchtbringenden und blühenden Zweigen,
schöner als jeder Edelstein und leuchtendes Licht.
Daher, folgend dem Strahl des schönen Lichts
und die Augen erhebend zu den lieblichen Hügeln,
um mich den geliebten Zweigen nähern zu können,
will ich den Rest meines Lebens und meiner kurzenZeit
widmen diesem Baum des Himmels,
um Früchte zu ernten, nicht nur Blüten und Blätter.
Die Blätter deines Kreuzes, o himmlisches Licht,
das du die Seele zum Himmel führt auf direkten Wegen,
lass mich jederzeit umfangen, und seine schönen Zweige.
- Translation by Gerhard Weydt
|
English translation
In the sweet shade of the lovely leaves
of the sacred tree, where the light was lightened,
given us her on earth from the third heaven,
to conduct the soul to the glorious hills,
sitting, I will bewail the time past,
which I lost far from the holy branches.
Never I saw such lovely branches,
nor fruits so sweet upon the leaves,
how they did show themselves at proper time,
when the sun for fear withdraw her light,
when she saw inmidst the world on high hills
that the noble plant was raised to heaven.
Although I wander about beneath the high heaven,
so lovely by the sweet shade of the beautiful branches,
and seeking ramble by woods and hills,
I don’t see a trunc bearing leaves
thus honoured by the supreme light,
as always has the holy tree.
Therefore I ever will make me from time to time
stronger, as I hear me called from heaven
accompanied by such benign and clear light;
which, radiating out of the holy branches,
makes bloom all around herbs and leaves
and green all valleys and hills.
Woods, mountains, fields, rivers and hills,
all that was created, is conquered and changed by time,
but not this plant: its leaves
rise up to the utmost heaven
with fruiting and blooming branches,
more beautiful than every gem and shining light.
Hence, following the ray of the sweet light,
and rising the eyes to the charming hills
to be able to approach the beloved branches,
I will dedicate the rest of my life and short time
to this tree of heaven,
to reap fruit, not only blossoms or leaves.
The leaves of your cross, o heavenly light,
you that lead the soul to heaven by direct way,
make me embrace them at every time, and its lovely branches.
- Translation by Gerhard Weydt
|