Da Jesus an dem Kreuze hieng (Ludwig Senfl)
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CPDL #22290: Finale 2006
- Editor: Sabine Cassola (submitted 2010-09-14). Score information: A4, 13 pages, 211 kB Copyright: CPDL
- Edition notes:
General Information
Title: Da Jesus an dem Kreuze hieng
Composer: Ludwig Senfl
Number of voices: 4 and 5vv Voicing: SATB
, but verse 6 for TTTB and final verse for SATTB
Genre: Sacred, Motet
Language: German
Instruments: a cappella
Published: BSB München Mus. Ms. 10 fol. 163ff
Description:
External websites: WInkworth's translation in Chorale Book for England (1863)
Original text and translations
German text
Da Jesus an dem Kreuze hieng,
und ihm sein heiliger Leib zergieng
so gar aus bitterlichen Schmerzen,
die sieben Wort, die Jesus sprach,
Mensch, betracht's in deinem Herzen.
Das erst Wort red't Gott gar sueßigleich
gen seinem Vater von Himmelreich,
mit Kräften und mit Sinnen:
"Vater, vergieb ihn'n, sie wissen nit,
was sie an mir haben gesündet."
Zuem andern Mal gedenk, seiner Barmherzigkeit,
die Jesus an den Schächer hat geleit.
Vergab ihm gar genädigleichen:
"Fürwahr, heint wirst du bei mir sein in meines Vaters Reiche."
Das dritte Wort red't Gott aus großer Pein.
Mensch, lass dir das Wort befolchen sein:
"Weib, erkenn dein'n Suhn gar eben!
Johannes, nimb deiner Mutter wahr;
du sollst ihr gar treulichen pflegen."
Das vierte Wort red't Gott gar traurigleich
gen seinem Vater von Himmelreich:
"Mein Gott, wie hast du mich verlassen?
Die Marter, die ich da leiden mueß,
die ist groß über die Maßen."
Sieh, merk, Mensch, was das fünft Wort was!
Gott sprach: "Mich dürst!"
Ohn Unterlaß rueft Gott mit lauter Stimme.
Ein Mensch, der des ewigen Lebens begehrt,
seiner Gnad wird er empfinden.
Das sechste war gar ein kräftig Wort,
das maniger Sünder hat oft gehort
aus seinem göttlichen Munde:
"Es ist vollbracht meines Leidens
so groß wohl hie zu dieser Stunde.
Das siebent Wort:
"Vater, ich empfilch dir in dein Händ den heiligen Geist,
den du mir hast gesendt wohl hie zue diesen Zeiten;
wann sich die Seel' von dem Leib tuet scheiden,
sie kann und mag nit länger beleiben."
Und wer das Gottswort in Ehren hat
und oft gedenkt der Sieben Wort,
des will Gott gar gnediglichen pflegen
hie auf Erd in der zeitlichen Ehr,
dort in dem ewigen Leben.