Herr straf mich nicht in Deinem Zorn, SWV 135 (Heinrich Schütz)

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  • (Posted 2019-05-01)  CPDL #54104: 
Original pitch:
1628 Version: (MS) (OS)       Score information: A4, 2 pages, 89 kB   
1661 Version: (MS (OS)       Score information: A4, 2 pages, 90 kB   
Transposed down a major second:
1628 Version: (MS) (OS)   Score information: A4, 2 pages, 98 kB   
1661 Version: (MS) (OS)   Score information: A4, 2 pages, 100 kB   
Transposed down a fourth:
1628 Version: (MS) (OS)   Score information: A4, 2 pages, 98 kB   
1661 Version: (MS) (OS)   Score information: A4, 2 pages, 100 kB   
Editor: Gerd Eichler (submitted 2019-05-01).   Copyright: CPDL
Edition notes:
  • (Posted 2017-08-23)  CPDL #46059:         
Editor: James Gibb (submitted 2017-08-23).   Score information: A4, 1 page, 34 kB   Copyright: CPDL
Edition notes: Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP.

General Information

Title: Herr straf mich nicht in Deinem Zorn, SWV 135
Composer: Heinrich Schütz
Lyricist: Cornelius Becker

Number of voices: 4vv   Voicing: SATB
Genre: SacredChorale

Language: German
Instruments: A cappella

First published: 1628 in Psalmen Davids, Op. 5. Revised by Schütz in 1661, no. 38
    2nd published: 1894 in Heinrich Schütz: Sämtliche Werke, Volume 16, no. 38
    3rd published: 1957 in Neue Schütz-Ausgabe, Volume 6, p. 39
Description: Psalm 38 from the Becker Psalter.

External websites:

Original text and translations

Original text and translations may be found at Psalm 38.

German.png German text

Moderinzed spelling:
1  Herr, straf mich nicht in deinem Zorn,
Lass mich dein Grimm verzehren nicht,
Wie scharfe Pfeil und stechend Dorn
Dein Rach verwundt, dein Hand drückt mich,
An meim Leib ist Gesundes nicht,
All Glied empfinden Leid und Schmerz,
In Mark und Bein hab ich kein Fried,
Der nagend Wurm frisst mir das Herz.

2  Mein Sünd wie große Zentners Last
Drückt mich über die Maßen sehr,
Mein Missetat läßt mir kein Rast,
Wird mir die Lang (ach Gott) zu schwer,
Mein Torheit stingt greulich für dir,
Hat mir mein Herz verderbt zu Grund,
Der Schaden eitert für und für,
Denn ich bin auf den Tod verwundt.

3  Ich geh gar krumm gebückt herein,
Gräm und fräs mich den ganzen Tag,
Ich bin verdorrt, seh wie ein Schein
Und meine Lenden kaum ertrag,
Nichts Gsundes ist an meinem Leib,
All Glieder mir zerstoßen sind,
Ich heul und weiß nicht, wo ich bleib,
Wie ein Wurm ich mich krümm und wind.

4  Ach Herr, du weißt all mein Begierd,
Mein Seufzer dir nicht heimlich sind,
Der Augen Licht mir finster wird,
Mein Herz bebt, all mein Kraft verschwindt,
Gegn mir stehn meine liebe Freund
Und schauen an mein große Plag,
Die mir verwandt am nächsten seind,
Stehn fern in meinem Ungemach.


 

5  Ihrer viel nach der Seelen stehn,
Die mir nicht gut im Herzen sein,
Mit Losten darauf um sie gehn,
Ich soll ins Unglück tiefr hinein,
Darwider ich kein einigs Wort
Zum besten mir aufbringen kunnt,
Muß tun, als hätt ich nichts gehort,
Wär kein Widrred in meinem Mund.

6  Herr Gott, dir sei mein Leid geklagt,
All mein Vertrauen steht zu dir,
Du siehst, wie sehr ich werd geplagt,
Wirst dein Hülf nicht verzagen mir,
Mein Feinden brächt dies große Freud,
Wenn mein Fuß glitt und ich hinfiel,
Und du hilfst nicht zu rechter Zeit,
Das wär ihr Ruhm und gewünschtes Spiel.

7  Zu leiden halt bin ich gemacht,
Ist doch mein Schmerzen stets für mir,
Darein die Sünd mich hat gebracht,
Ach Herr, mein Gott, das klag ich dir
Und sorg für mein Sünd spat und früh,
Trag kein Hehl meiner Missetat,
Die mir macht groß und schwer Unruh,
Herr Gott, erzeig mir deine Gnad.

8  Groß ist der Feinde Trutz und Ruhm,
Die mir ohn Schuld zuwider sein,
Um Gutes sie mir Böses tun,
Weil ih Guts tu ohn falschen Schein,
Verlaß mich nicht, ach Herr mein Gott,
Sei von mir ja nicht weit und fern,
Eil, mir zu helfen aus der Not,
Ich hab kein Hülf ohn dich, mein Herrn.

German.png German text

Original spelling:
1  HErr ſtraff mich nicht in deinem Zorn/
Laß mich dein Grimm verzehren nicht/
Wie ſcharffe Pfeil und ſtechend Dorn
Dein Rach verwund/ dein Hand druckt mich/
An meim Leib iſt Geſundes nicht/
All Glied empfinden Leid und Schmertz/
In Marck und Bein hab ich kein Fried,
Der nagend Wurm friſt mir das Hertz.

2  Mein Sünd wie groſſe Centners Laſt
Drückt mich über die Maſſen ſehr/
Mein Miſſethat leßt mir kein Raſt/
Wird mir die Leng (ach Gott) zu ſchwer,
Mein Thorheit ſtinckt grewlich für dir/
Hat mir mein Hertz verderbt zugrund/
Der Schaden eytert für und für/
Denn ich bin auff den Tod verwund.

3  Ich geh gar krum gebückt herein/
Grem und freß mich den gantzen Tag/
Ich bin verdort/ ſeh wie ein Schein/
Und meine Lenden kaum ertrag/
Nichts Gſundes iſt an meinem Leib/
All Glieder mir zerſtoſſen ſind/
Ich heul/ und weis nicht wo ich bleib/
Wie ein Wurm ich mich krüm und wind.

4  Ach HERR/ du weiſt all mein Begierd/
Mein Seufftzer dir nicht heimlich ſind/
Der Augen Liecht mir finſter wird/
Mein Hertz bebt/ all mein Kraft verſchwint,
Gegn mir ſtehn meine liebe Freund/
Und ſchawen an mein groſſe Plag/
Die mir verwand am nechſten ſeynd/
Stehn fern in meinem Ungemach.


 

5  Ihrer viel nach der Seelen ſtehn/
Die mir nicht gut im Hertzen ſeyn/
Mit Loſten darauff umb ſie gehn/
Ich ſoll ins Unglück tieffr hinein,
Darwieder ich kein einigs Wort
Zum beſten mir auffbringen kund/
Muß thun/ als hett ich nichts gehort/
Wer kein Widrred in meinem Mund.

6  HERR Gott dir ſey mein Leid geklagt
All mein Vertrawen ſteht zu dir/
Du ſihſt/ wie ſehr ich werd geplagt/
Wirſt dein Hülff nicht verzagen mir.
Mein Feinden brächt diß groſſe Frewd/
Wenn mein Fuß glitt und ich hinfiel/
Und du hülffſt nicht zu rechter Zeit/
Das wär ihr Ruhm und gwünſchtes Spiel.

7 Zu leiden/ halt/ bin ich gemacht/
Iſt doch mein Schmertzen ſtets für mir/
Darein die Sünd mich hat gebracht/
Ach HERR mein Gott, das klag ich dir/
Und ſorg für mein Sünd ſpat und frü/
Trag kein Heel meiner Miſſethat/
Die mir macht gros und ſchwer Unruh/
HErr Gott erzeig mir deine Gnad.

8  Gros iſt der Feinde Trutz und Ruhm/
Die mir ohn Schuld zuwieder ſeyn
Umb Gutes ſie mir Böſes thun/
Weil ih Guts thu ohn falſchen Schein.
Verlas mich nicht ach HErr mein Gott/
Sey von mir ja nicht weit und fern/
Eyl mir zu helffen aus der Noth/
Ich hab kein Hülff ohn dich mein HErrn.

German.png German text

Verses provided by the Blankenburg edition with sometimes altered wording and pre-1996 spelling:
1  Herr, straf mich nicht in deinem Zorn, laß mich dein Grimm verzehren nicht,
wie scharfe Pfeil und stechend Dorn dein Rach verwundt, dein Hand drückt mich,
an mein'm Leib ist Gesundes nicht, all Glied empfinden Leid und Schmerz,
in Mark und Bein hab ich kein Fried, der nagend Wurm frißt mir das Herz.

6  Herr Gott, dir sei mein Leid geklagt, all mein Vertrauen steht zu dir,
du siehst, wie sehr ich werd geplagt, wenn du dein Hilf versagest mir,
mein Feinden brächt dies große Freud, wenn mein Fuß glitt und ich hinfiel,
und du hilfst nicht zu rechter Zeit, das wär ihr Ruhm und g'wünschtes Spiel.

7  Zu leiden, halt bin ich gemacht, sind doch mein Schmerzen stets vor mir,
darein die Sünd hat mich gebracht, ach Herr, mein Gott, das klag ich dir
und sorg für mein Sünd spat bis früh, trag kein Hehl meiner Missetat,
die mir macht groß und schwer Unruh, Herr Gott, erzeig mir deine Gnad.