Es steh Gott auf, dass seine Feind, SWV 165 (Heinrich Schütz)

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  • (Posted 2019-10-06)  CPDL #55528: 
1628 Version: (MS) (OS)       Score information: A4, 3 pages, 76 kB   
1661 Version: (MS (OS)       Score information: A4, 3 pages, 79 kB   
Editor: Gerd Eichler (submitted 2019-10-06).   Copyright: CPDL
Edition notes:
  • (Posted 2017-08-29)  CPDL #46128:         
Editor: James Gibb (submitted 2017-08-29).   Score information: A4, 1 page, 37 kB   Copyright: CPDL
Edition notes: Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP.

General Information

Title: Es steh Gott auf, dass seine Feind, SWV 165
Composer: Heinrich Schütz
Lyricist: Cornelius Becker

Number of voices: 4vv   Voicing: SATB
Genre: SacredChorale

Language: German
Instruments: A cappella

First published: 1628 in Psalmen Davids, Op. 5. Revised by Schütz in 1661, no. 68
    2nd published: 1894 in Heinrich Schütz: Sämtliche Werke, Volume 16, no. 68
    3rd published: 1957 in Neue Schütz-Ausgabe, Volume 6, p. 67
Description: Psalm 68 from the Becker Psalter.

External websites:

Original text and translations

Original text and translations may be found at Psalm 68.

German.png German text

Modernized spelling:
1  Es steh Gott auf, dass seine Feind
Plötzlich zerstreuet werden,
Und all, die ihm zuwider seind,
Vor ihm fliehen auf Erden,
Der Gottlos verschwindt
Gleichwie Rauch vom Wind,
Mit Feuersgewalt
Das Wachs zerschmelzet bald,*)
Vor Gott muss er umkommen.

2  Der G'rechte muss des freuen sich,
Fröhlich allzeit im Herren,
Von Herzen Grund ganz inniglich
Singt er seim Namen Ehre,
Macht Bahn, lieben Leut,
Der Weg sei bereit,
Der Herr fährt herein
Und kehrt sanft bei uns ein,
Sein Zukunft uns erfreuet.

3  Er ist der Waisen Vater frumm,
Der Witwen Richter treue,
Er ist Gott in seim Heiligtum,
Die Einsam Gott erfreuet,
Gibt Kinder im Haus,
Führt die Gfangne aus,
Tuts zu rechter Zeit,
Die abtrünnigen Leut
Müssen zu Grund verdorren.

4  Gott, da du vor deim Volk herzogst,
Gingst einher in der Wüsten,
Des Himmels Kraft sich sehr bewog,
Die Erd untr deinen Füßen
Bebt und zittert sehr,
Des Donners Stimm schwer
Hat erschrecket sie
Vor dem Gott Sinai,
Der Israels Gott heißet.

5  Nu gibst du, Herr, deins Geistes Gnad,
Ein gar fruchtbaren Regen,
Dein Erbe, so ganz schwach und matt,
Erquickest du mit Segen,
Dass wir armen Tier
Stets bleiben vor dir,
Finden Ruh und Rast,
Wenn du die Seele labst,
Herr Gott, mit deinen Gütern.

6  Sein liebes Wort gibt Gott der Herr
Mit großer Schar der Lehrer,
Es breiten aus sein Reich und Ehr
Der König ein groß Heere,
Die Mutter im Haus
Den Raub teilet aus,
Die Beut ist gemein,
Alle, die gläubig sein,
Solln ewig selig werden.

7  Wenn Gottes Heer zu Felde zeucht,
Das Himmelreich zu mehren,
Von Gaben schön es herrlich leucht
Und glänzet weit und ferne,
Gleich dem feinen Gold,
Wenn die Lehrer hold
Verkünden die Lahr,
So wird es hell und klar
Und leucht fern in die Lande.

8  Die liebe Kirch, des Herren Berg,
Ist fruchtbar und gediegen,
Vergebens ist all Macht und Stärk,
Die darwider will kriegen,
Bei ihr wohnet Gott,
Drum hat's keine Not,
Er streitet für sie,
Hat sie verlassen nie,
Trotz allen höllschen Pforten.

9  Viel tausend Wagen und noch mehr
Hat Gott, drauf er umfähret,
Er ist gefahren in die Höh,
Als er die Höll zerstöret,
Das Gfängnis er fing
Und Gaben empfing
Für die Menschenkind,
Bekehrt die Feinde geschwind,
Bei seiner Kirch er bleibet.


 

10  Gelobt sei täglich unser Gott,
Der uns ein Last aufleget,
Hilft uns doch wieder aus der Not
Und heilt, was er zerschläget,
Wir habn einen Herrn,
Der hilft herzlich gern,
Gtreu ist unser Gott,
Errett uns aus dem Tod,
Was wollten wir uns fürchten?

11  Der Herr den Kopf der Feind zerschmeißt,
Die ihm stets widerstreben,
Den Haarschädel herunterreißt
Der, die in Sünden leben,
Doch verspricht der Herr,
Er woll holen her
Und bringen zur Gmein,
Auch die gewaltig sein
Im Götzendienst verteufelt.

12  Dein Fuß, Herr, in der Feinde Blut
Wird sich färben auf Erden,
Wenn du dreinschlägst in deim Unmut,
Die Hund es lecken werden,
Du zeuchst mit großr Ehr
Im Triumph daher,
Mein Gott und König,
Dein Einzug prächtiglich
Zum Heiligtum tust halten.

13  Die Sänger gehen vorne her,
Die schön und lieblich singen,
Darauf der Spielleut großes Heer,
Die lan die Saiten klingen,
Lobt Gott unsern Herrn,
Preist ihn weit und fern,
Ihm dank die Gemein,
Dass er die Brünnlein rein
Aus Israel lässt fließen.

14  Man sieht vom Stamme Benjamin
Ein Fürsten klein erhoben,
Mit ihm die Fürsten Naphthalim
Und Sebulon dich loben,
Vom Stamm Jud' ein Hauf,
Fürsten folgen drauf
Und andre viel mehr,
Durchs apostolisch Heer
Der Herr sein Reich aufrichtet.

15  Das wollts du, Herr, bewahren rein
Und uns darinnen stärken,
Dass wir bleiben in deiner Gmein,
Zu schauen deine Werke,
Um Jerusalem,
Da dein Wohnung stehn,
Nimm dich an in Gnad,
Bewahr die heilig Stadt,
König dir Gschenk zuführen.

16  Das Tier im Rohr wollst du, Herr Gott,
Vertilgen durch dein Schelten,
Der Ochsen und der Kälber Rott
Ihren Frevel vergelte,
Alle Büberei
Um Geld hier ist frei,
Ihr Herz darauf tracht,
Zerstreu der Völker Macht,
Die wider dich stets kriegen.

17  Die Fürsten aus Ägyptenland
Kommer daher von ferne,
Die Mohren strecken ihre Hand
Zu dienen Gott dem Herren,
Drum, ihr Königreich,
Singt alle zugleich,
Denn Gott hoch geehrt
Übrall im Himmel fährt,
Seim Donner Kraft zu geben.

18  Gebt Gott Ehr, der sein Herrlichkeit
In Israel beweiset,
Sein Macht in Wolken ist bereit,
Die Kirch sein Wunder preiset,
Der Gott Israel
Schützet Leib und Seel,
Er gibt Kraft und Stärk
Seim Volk, drum Gottes Werk
Ewig wir sollen loben.

German.png German text

Original spelling:
1  Es ſteh Gott auff/ daß ſeine Feind
Plötzlich zerſtreuet werden/
Und all/ die ihm zuwieder seynd/
Für ihm fliehen auff Erden/
Der Gottloß verschwind/
Gleich wie Rauch vom Wind/
Mit Fewerſgewalt
Das Wachs zerschmeltzet bald/
Für Gott muß er umbkommen.

2  Der Grechte muß des frewen ſich/
Fröhlich allzeit im HErren/
Von Hertzen Grund gantz inniglich
Singt er ſeim Namen Ehre/
Macht Bahn lieben Leut/
Der Weg ſey bereit/
Der HErr fehrt herein
Und kehrt ſanfft bey uns ein/
Sein Zukunfft uns erfrewet.

3  Er iſt der Wäyſen Vater frumb/
Der Witwen Richter trewe/
Er iſt Gott in ſeim Heiligthumb/
Die Einſam Gott erfrewet/
Giebt Kinder im Hauß/
Führt die Gfangne aus/
Thuts zu rechter Zeit/
Die abtrünnigen Leut
Müſſen zu Grund verdorren.

4  Gott da du für deim Volck herzogſt/
Giengſt einher in der Wüſten/
Des Himmels Krafft ſich ſehr bewog/
Die Erd untr deinen Füſſen
Bebt und zittert ſehr/
Des Donners Stimm ſchwer
Hat erſchrecket ſie
Für dem Gott Sinai/
Der Iſraels Gott heißet.

5  Nu gibſtu/ HErr/ deins Geiſtes Gnad/
Ein gar fruchtbaren Regen/
Dein Erbe/ ſo gantz ſchwach und matt/
Erquickeſtu mit Segen/
Daß wir armen Thier
Stets bleiben für dir/
Finden Ruh und Raſt/
Wenn du die Seele labſt/
HErr Gott/ mit deinen Gütern.

6  Sein liebes Wort giebt Gott der HErr
Mit groſſer Schaar der Lehrer/
Es breiten aus ſein Reich und Ehr
Der König ein groß Heere/
Die Mutter im Hauß
Den Raub theilet aus/
Die Beut iſt gemein/
Alle/ die gläubig ſeyn/
Solln ewig ſelig werden.

7  Wenn Gottes Heer zu Felde zeucht/
Das Himmelreich zu mehren/
Von Gaben ſchön es herrlich leucht
Und gläntzet weit und ferne/
Gleich dem feinen Gold/
Wenn die Lehrer hold
Verkünden die Lahr/
So wird es hell und klar
Und leucht fern in die Lande.

8  Die liebe Kirch/ des HErren Berg/
Iſt fruchtbar und gediegen/
Vergebens iſt all Macht und Stärck/
Die darwieder will kriegen/
Bey ihr wohnet GOtt/
Drumb hats keine Noth/
Er ſtreitet für ſie/
Hat ſie verlaſſen nie/
Trotz allen hellſchen Pforten.

9  Viel tauſend Wagen und noch mehr
Hat GOtt/ drauff er umbfehret/
Er iſt gefahren in die Höh/
Als er die Hell zerſtöret/
Das Gfengnis er fing
Und Gaben empfing
Für die Menſchenkind/
Bekehrt die Feinde geſchwind/
Bey ſeiner Kirch er bleibet.

 

10  Gelobt ſey täglich unſer Gott/
Der uns ein Laſt auffleget/
Hilfft uns doch wieder aus der Noth/
Und heilt/ was er zerſchleget/
Wir habn einen Herrn/
Der hilfft hertzlich gern/
Gtreu iſt unſer Gott/
Errett uns aus dem Tod/
Was wolten wir uns fürchten?

11  Der HErr den Kopf der Feind zerſchmeiſt/
Die ihm ſtets wiederſtreben/
Den Haarſchedel herunterreißt
Der/ die in Sünden leben/
Doch verſpricht der HErr/
Er woll holen her
Und bringen zur Gmein/
Auch die gewaltig ſeyn
Im Götzendienſt verteuffet.

12  Dein Fuß/ HErr/ in der Feinde Blut
Wird ſich färben auff Erden/
Wenn du dreinſchlegſt in deim Unmuth/
Die Hund es lecken werden/
Du zeuchſt mit groſſr Ehr
Im Triumph daher/
Mein GOtt und König/
Dein Einzug prächtiglich
Zum Heiligthumb thuſt halten.

13  Die Senger gehen forne her/
Die ſchön und lieblich ſingen/
Darauff der Spielleut groſſes Heer/
Die lahn die Saiten klingen/
Lobt GOtt unſern HErrn/
Preiſt ihn weit und fern/
Ihm danck die Gemein/
Daß er die Brünnlein rein
Aus Iſrael leſt flieſſen.

14  Man ſiht vom Stamme Benjamin
Ein Fürſten klein erhoben/
Mit ihm die Fürſten Naphthalim
Und Sebulon dich loben/
Vom Stamm Jud ein Hauff/
Fürſten folgen drauff
Und andre viel mehr/
Durchs apoſtoliſch Heer
Der HErr ſein Reich auffrichtet.

15  Das wolltu HErr bewaren rein
Und uns darinnen ſtercken/
Daß wir bleiben in deiner Gmein/
Zu ſchawen deine Wercke/
Umb Jeruſalem/
Da dein Wohnung ſtehn/
Nim dich an in Gnad/
Bewahr die heilig Stadt/
König dir Gſchenck zuführen.

16  Das Thier im Rohr wollſtu HErr Gott/
Vertilgen durch dein Schelten/
Der Ochſen und der Kälber Rott
Ihren Frevel vergelte/
Alle Büberey
Umb Geld hier iſt frey/
Ihr Hertz darauff tracht/
Zerſtrew der Völcker Macht/
Die wieder dich ſtets kriegen.

17  Die Fürſten aus Egyptenland
Kommer daher von ferne/
Die Mohren ſtrecken ihre Hand
Zu dienen Gott dem HErren/
Drumb ihr Königreich/
Singt alle zugleich/
Denn Gott hoch geehrt
Ubral im Himmel fehrt/
Seim Donner Krafft zu geben.

18  Gebt Gott Ehr/ der ſein Herrlichkeit
In Iſrael beweiſet/
Sein Macht in Wolcken iſt bereit/
Die Kirch ſein Wunder preiſet/
Der Gott Iſrael
Schützet Leib und Seel/
Er giebt Krafft und Stärck
Seim Volck/ drum Gottes Werck
Ewig wir ſollen loben.

  • In the 1661 version: Mit Feuersgefahr/ Das Wachs zerschmelzet gar,