Itzund ich mich vergleiche (Johann Hermann Schein)

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  • (Posted 2016-11-15)  CPDL #41872:     
Editor: Nikolaus Hold (submitted 2016-11-15).   Score information: A4, 2 pages, 46 kB   Copyright: CC BY NC
Edition notes: Alle Strophen unterlegt.

General Information

Title: Itzund ich mich vergleiche
Composer: Johann Hermann Schein
Lyricist:

Number of voices: 5vv   Voicing: SSATB
Genre: SecularMadrigal

Language: German
Instruments: A cappella

First published: 1609 in Venus-Kränzlein, no. 15
Description: 

External websites:

Original text and translations

German.png German text

1. Itzund ich mich vergleiche ei'm dürren Bäumelein, dem seine Zweige
seind geg'n die Sonn' gesetzet, welch'r Hitz und steter Schein es sehr verletzet
und allen Saft auszeuchet,
dass seine Blätter
vom heißen Wetter
tun ganz verderben,
die Frücht' ersterben,
solchs sich an mir erzeiget.

2. U(W)eh mir, wie ist erhitzet mein mattes Herz im Leib, und kraftlos schwitzet,
solchs schaff'n Amoris Flammen, fürwahr, kein' Scherz ich treib, welche zusammen
elenddig tun anzünden,
mit ihren Strahlen
mein Herz tun quälen,
weil keine Kühle
ich nimmer fühle,
kann ichs nimmer erwinden.

3. Schmerzlich also mein Leben ich ganz muss bringen zu, mein' Geist aufgeben,
weil ich nicht kann genießen der Kühl, die mir brächt Ruh, welch' ich tu wissen
an einem grünen Ende
ein klares Brünnlein,
daraus ein Bächlein
wie ein Kristallen
lieblich tut fallen,
darnach ich mich stets wende.

4. Trau mir, könnt' ichs erlangen, mein Schmerzen ich würd los und wollt anfangen
ganz lieblich Freud' und Wesen, drein wollt ich steigen bloß, alsbald genesen
und mich darin erquicken,
der ich vom Feuer,
welchs ungeheuer
mein Herz verzehret,
von Tag sich mehret,
gar bald sonst werd ersticken.

5. Ich dir bei Treu und Ehren, ach lieblichs Brünnelein, höchlich tu schwören,
dass ich mein ganzes Leben immer bei dir will sein, mich dir ergeben
und deiner nicht vergessen.
Drum stell dich gütig,
nicht übermütig.
Mein' großen Schmerzen
in deinem Herzen
tu erbarmend ermessen.

6. Nicht wollest du gedenken, wann ich an deinem Quell mich wollte tränken,
ich möcht etwan trüben dein kühlend Wasser hell, G'walt an dir üben.
Ach nein, dirs nicht einbilde,
ich will fein sachte
kommen bei Nachte,
leis hineinsteigen,
mein Kunst erzeigen,
mich stellen gar nicht wilde.

7. Ach bist du nun gesinnet, mein'r Hitz Labsal zu sein, mein Leid zerrinnet,
wollst du mich lassen wissen, mein lieblichs Brünnelein, ich will dich küssen,
wenn ich dich werde trinken.
Wo mir's versagest,
zu Tod mich plagest,
muss elend sterben,
schmerzlich verderben
und in die Grub 'nein sinken.