Merkt auf, die ihr an Gottes Statt, SWV 179 (Heinrich Schütz)

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  • (Posted 2019-11-11)  CPDL #55878: 
Original pitch:
1628 Version: (MS) (OS)       Score information: A4, 1 page, 55 kB   
1661 Version: (MS (OS)       Score information: A4, 1 page, 56 kB   
Transposed down a major second:
1661 Version: (MS) (OS)   Score information: A4, 1 page, 64 kB   
Transposed down a fourth:
1661 Version: (MS) (OS)   Score information: A4, 1 page, 64 kB   
Editor: Gerd Eichler (submitted 2019-11-11).   Copyright: CPDL
Edition notes:
  • (Posted 2017-09-12)  CPDL #46326:         
Editor: James Gibb (submitted 2017-09-12).   Score information: A4, 1 page, 34 kB   Copyright: CPDL
Edition notes: Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP.

General Information

Title: Merkt auf, die ihr an Gottes Statt, SWV 179
Composer: Heinrich Schütz
Lyricist: Cornelius Becker

Number of voices: 4vv   Voicing: SATB
Genre: SacredChorale

Language: German
Instruments: A cappella

First published: 1628 in Psalmen Davids, Op. 5. Revised by Schütz in 1661, no. 82
    2nd published: 1894 in Heinrich Schütz: Sämtliche Werke, Volume 16, no. 82
    3rd published: 1957 in Neue Schütz-Ausgabe, Volume 6, p. 81
Description: Psalm 82 from the Becker Psalter.

External websites:

Original text and translations

Original text and translations may be found at Psalm 82.

German.png German text

Modernized spelling:
1  Merkt auf, die ihr an Gottes Statt
Führt Herrschaft groß und kleine:
Den Herren ihr zum Richter habt,
Er ist in euer Gmeine,
Wie lang wollt ihr denn sehen an
Im Gricht des Gottlosen Person
Und unrecht Urteil fällen?

2  Witwen und Waisen schaffet Recht
Und helfet dem Elenden,
Eim jeden gleiches Urteil sprecht,
Des Armen Not zu wenden,
Die Sachen laßt nicht werden alt,
Helft dem Bedrängten alsobald,
Wenn er sein Not euch klaget.

3  Aber man hört an allem Ort
Über Gewalt groß klagen,
Gott selbst klagt, dass nach seinem Wort
Regenten nichts mehr fragen,
Der Weg des Bösen ihnen liebt,
Drum, weil man nichts denn Frevel übt,
Des Landes Grundfest fallen.

4  Ich hab wohl gsagt, spricht Gott der Herr,
Dass ihr sollt Götter heißen,
Kinder des Höchsten, große Ehr
Euch sollte man beweisen,
Aber ihr sterbt wie Menschenkind,
Wie ein Tyrann, um eure Sünd
Werdt ihr zugrunde gehen.

5  Weil denn nichts taug der ganze Hauf
Mit seinem eiteln Dichten,
So mach dich, Herr Gott, selber auf,
Das Volk im Land zu richten,
Der Heiden Richter, Jesu Christ,
Und rechter Erbherr selber bist,
Dir g'bührt allein die Ehre.

German.png German text

Original spelling:
1  Merckt auff die ihr an Gottes Stadt
Führt Herrſchafft groß und kleine:
Den Herren ihr zum Richter habt/
Er iſt in euer Gmeine/
Wie lang wolt ihr denn ſehen an
Im Gricht des Gottloſen Perſon
Und unrecht Urtheil fällen?

2  Widwen und Waiſen ſchaffet Recht
Und helffet dem Elenden/
Eim jeden gleiches Urtheil ſprecht/
Des Armen Noth zu wenden/
Die Sachen laßt nicht werden alt/
Helfft dem Bedrengten alſobald/
Wenn er ſein Noth euch klaget.

3  Aber man hört an allem Ort
Uber Gewalt groß klagen/
Gott ſelbſt klagt/ daß nach ſeinem Wort
Regenten nichts mehr fragen/
Der Weg des Böſen ihnen liebt/
Drum weil man nichts denn Frevel übt/
Des Landes Grundveſt fallen.

4  Ich hab wol gſagt/ ſpricht Gott der Herr/
Daß ihr ſolt Götter heiſſen/
Kinder des Höchſten/ groſſe Ehr
Euch ſolte man beweiſen/
Aber ihr ſterbt wie Menſchenkind/
Wie ein Tyrann/ umb eure Sünd
Werdt ihr zugrunde gehen.

5  Weil denn nichts taug der ganze Hauff
Mit ſeinem eiteln Tichten/
So mach dich/ HERR GOtt ſelber auff/
Das Volck im Land zu richten/
Der Heyden Richter/ JEſu CHriſt/
Und rechter Erbherr ſelber biſt/
Dir gbührt allein die Ehre.