Original text and translations may be found at Psalm 52.
German text
Modernized spelling:
1 Was trotzst denn du, Tyrann, so hoch,
Dass du kannst Schadn anrichten,
Der fromme Gott lebet ja noch,
Der sieht dein mördlich Dichten,
So scharf kein Schermesser bereit,
Als deine falsche Zunge schneidt
Mit Lügen und Verleumden.
2 Du hast der Gottesfurcht und Ehr
Dich ganz böslich begeben,
Was andern Leuten bringt Beschwer,
Danach tut dein Herz streben,
Für Gutes dir das Böse liebt,
Dein giftig Zunge hart betrübt
Manch fromm unschuldig Herze.
3 Dafür wird Gottes Zorn und Rach
Zu seiner Zeit dich finden,
Sein Grimm wird dich mit Ungemach
Hinreißen in dein Sünden,
Dich ausrotten mit Stumpf und Stiel,
Dein Gdächtnis er vertilgen will
Recht aus dem Land des Lebens.
4 Der Gerechte der solchs schauet an,
Fürcht Gott und spricht mit Lachen:
Sieh da, ist das der kühne Mann,
Der sich so bös kunnt machen?
Wollt nicht Gott halten für sein Trost,
Verließ sich auf sein Reichtum groß
Und tät mächtigen Schaden.
5 Ich werd in Gottes Hause sein
Gleichwie ein Ölbaum grüne,
Dein Gnad gibt Trost dem Herzen mein
Und macht mich keck und kühne,
Ich harre dein, dank dir ewiglich,
Du machsts wohl recht, verderbest nichts,
Das ist der Gläubigen Freude.
German text
Original spelling:
1 Was trotzſt denn du Tyrann ſo hoch/
Daß du kanſt Schadn anrichten/
Der fromme Gott lebet ja noch/
Der ſieht dein mördlich Tichten/
So ſcharff kein Scheermeſſer bereit/
Als deine falſche Zunge ſchneid/
Mit Lügen und Verleumbden.
2 Du haſt der Gottesfurcht und Ehr
Dich gantz bößlich begeben/
Was andern Leuten bringt Beſchwer/
Darnach thut dein Hertz ſtreben/
Für Gutes dir das Böſe liebt/
Dein giftig Zunge hart betrübt
Manch from unſchuldig Hertze.
3 Dafür wird Gottes Zorn und Rach
Zu ſeiner Zeit dich finden/
Sein Grim wird dich mit Ungemach
Hinreiſſen in deinn Sünden/
Dich auſrotten mit Strumpff und Stiel/
Dein Gdechtnis Er vertilgen wil/
Recht aus dem Land des Lebens.
4 Der Gerechte der ſolchs ſchawet an/
Fürcht Gott/ und ſpricht mit Lachen:
Sieh da/ iſt das der küne Mann/
Der ſich ſo böß kunnt machen?
Wolt nicht Gott halten für ſein Troſt/
Verlies ſich auff ſein Reichthumb gros/
Und thet mächtigen Schaden.
5 Ich werd in Gottes Hauſe ſeyn
Gleichwie ein Oelbaum grüne/
Dein Gnad gibt Troſt dem Hertzen mein/
Und macht mich keck und kühne.
Ich harre dein/ danck dir ewiglich/
Du machſts wol recht verderbeſt nichts/
Das iſt der Gleubign Frewde.