Choralpassion (Hugo Distler): Difference between revisions

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Revision as of 04:49, 20 April 2021

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  • (Posted 2021-04-19)  CPDL #64139:     
Editor: Charles Pearson (submitted 2021-04-19).   Score information: Letter, 96 pages, 1.36 MB   Copyright: CPDL
Edition notes: Finale 2012 version Exported from Finale 26; will have minor export errors.

This is based on the 1954 Bärenreiter edition. Performance indications in both German and English. Solo parts for characters of the story. Extensive solos for Erzähler/Evangelist (Ten.) and Jesus (Bs.).

General Information

Title: Choralpassion
Composer: Hugo Distler
Lyricist: Various
Number of voices: 5vv   Voicing: SSATB div.

Genre: SacredPassion

Language: German
Instruments: A cappella

First published: 1932
Description: Complete Passion setting, German and English based on Bärenreiter-Ausgabe 633. PDF contains introductory material

External websites:

Original text and translations

German.png German text

Choral 1
Jesu, deine Passion
will ich jetzt bedenken;
Wollest mir vom Himmelsthron
Geist und Andacht schenken.
In dem Bilde jetzt erschein,
Jesu, meinem Herzen,
wie du, unser Heil zu sein,
littest alle Schmerzen. (Siegmund von Birken 1626 – 1681)
Erster Teil
Erzähler:
Viel Volks, das auf das Passahfest gen Jerusalem kommen war, da es hörete, daß Jesus kommt, liefen sie hinaus, ihm entgegen.
Jesus aber überkam ein Eselein und ritt darauf.
Viele breiteten ihre Kleider auf den Weg, etliche hieben Maien von den Bäumen und streueten sie auf seinen Weg.
Und die vorne vergingen, und die hernach folgten, riefen allesamt:
Chor Nr. 1
„Gelobet sei, der da kommt im Namen des Herren!
Siehe, ein König vor Israel!“
Choral 2
Du zeuchst als ein König ein,
wirst gar saur empfangen!
Harte Bande warten dein,
[dich] damit zu fangen.
Statt der Ehren Hohn und Spott
wird man dir, Herr, geben,
bis du durch des Kreuzes Tod
enden wirst [dein Leben]. (Abraham Kiesel 1636 – 1702)
Erzähler:
Die Hohenpriester und Schriftgelehrten trachteten, wie sie Jesum töteten.
Sie fürchteten sich aber vor dem Volk und sprachen untereinander:
Chor Nr. 2
„Ja, nicht auf das Fest, auf daß nicht ein Aufruhr werde im Volk!“
Erzähler:
Es war aber Satanas gefahren in den Judas Ischariot,-- der war aus der Zahl der Zwölfe,-- ging hin zu den Hohenpriestern und sprach,
Judas:
„Ich will ihn euch verraten! Was wollt ihr mir geben?“
Erzähler
Und sie boten ihn dreißig Silberlinge. Und von da an suchte er Gelegenheit, daß er Jesum verriete.
Choral 3
O hilf, Christe, Gottes Sohn,
durch dein bitter Leiden,
daß wir dir stets untertan,
all Untugend meiden;
deinen Tod und sein Ursach
immerdar bedenken,
dafür, wenn auch arm und schwach,
[unsern Dank] dir schenken.
(Patris sapientia, 14th c.
Tr., Michael Weisse d. 1534)
Erzähler:
Am ersten Tag der süßen Brot traten die Jünger zu Jesu und sprachen:
Chor Nr. 3
„Wo willst du, daß wir dir bereiten, das Osterlamm zu essen?“
Evangelist.
Er sprach:
Jesus:
„Gehet hin in die Stadt zu Einem und sprechet au ihm: Der Meister läßt dir sagen: Meine Zeit ist kommen. Ich will bei dir die Ostern halten mit meinen Jüngern.“
Erzähler:
Und sie taten, wie Jesus ihnen befohlen hatte, und bereiteten das Osterlamm.
Am Abend kam er mit den Zwölfen, und, als sie bei Tische saßen, sprach er:
Jesus.
„Mich hat herzlich verlanget, das Osterlamm mit euch zu essen, eh daß ich leide.
„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten!“
Erzähler:
Und sie wurden sehr betrübt, und hoben an, ein jeglicher unter ihnen, und sprachen:
Chor Nr. 4
„Bin ich‘s, Herr?“
Erzähler:
Er antwortete und sprach:
Jesus:
„Der mit der Hand mit mir in die Schlüssel tauchet, der wird mich verraten.“
Erzähler:
Da antwortete Judas, der ihn verreit, und sprach:
Judas:
„Herr, bin ich’s, Herr?“
Erzähler:
Sprach Jesus:
Jesus:
„Du sagst es.“
Erzähler:
Nahm Jesus das Brot, dankete und sprach:
Jesus:
„Nehmet! Esset! Das ist mein Leib!“
Erzähler:
Und er nahm den Kelch und sprach:
Jesus:
„Trinket alle daraus! Das ist mein Blut des neuen Testaments, welches für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden.
Solches tut, so oft ihr’s trinket, zu meinem Gedächtnis!“
Choral 4
„Wer folgt seiner Straßen nach?“
„Seht sein harte Plagen!“
„Was ist Ursach seiner Schmach?“
„All eu’r Missetaten!“
„Warum sinket hin sein Leib?“
„Will für euch zerbrechen!“
„Was verbleicht sein rotes Blut?“
„Möcht für euch fürsprechen!“
(Author unknown)
Erzähler
Jesus ging hinaus an den Ölberg, und es folgten ihm seine Jünger nach. Als er dahin kam, sprach er zu ihnen:
Jesus:
„Betet! Betet! Betet, auf daß ihr nicht in Anfechtung fallet!“
Erzähler:
Und er riß sich von ihnen bei einem Steinwurf in knieete nieder und betete:
Jesus:
„Vater! Willst du, so nimm diesen Kelch von mir! Doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“
Erzähler:
Und es kam, daß er mit dem Tode rang, und betete heftiger. Es ward aber sein Schweiß wie Blutstropfen, die fielen auf die Erden. Er stund auf, kam zu seinen Jüngern und fand sie schlafen. Da sprach er zu ihnen:
Jesus:
„Was schlafet ihr?“ Betet! Betet! Betet, auf daß ihr nicht in Anfechtung fallet!“
Erzähler:
Judas aber wußte den Ort auch, da Jesus hinaus ging nach seiner Gewohnheit; da er zu sich genommen hatte die Schar und der Hohenpriester und Pharisäer Diener, kommt er dahin mit Fakeln, Lampen und mit Waffen.
Und sie legten ihre Hände an Jesum und griffen ihn.
Choral 5
Meine Augen sehen mach
deine Angst und Bande,
deine Schläge, deine Schmach,
deine Kreuzesschande,
deine Geißel, deine Dornenkron,
Speer und Nägelwunden,
deinen Tod, dein harte Fron:
alls für unser Sünden!
(Siegmund von Birken, alt.)
Erz¾hler:
Die Jesum gegriffen hatten, brachten ihn zu dem Hohenpriester Kaiphas, dahin die Schriftgelehrten und die Ältesten sich versammelt hatten
und führeten ihn hinauf vor ihren Rat. Die Hohenpriester aber und die Ältesten und der ganze
Rat suchten falsch Zeugnis wider Jesum, auf daß sie ihn töteten, und fanden keins.
Zuletzt traten herzu zween falsche Zeugen und sprachen:
Chor Nr. 5
„Er hat gesagt: ich kann den Tempel Gottes abbrechen, und in dreien tagen denselbigen wieder bauen!“
Erzähler:
Der Hohenpriester sprach zu ihm:
Hohenpriester
„Antwortest du nicht zu dem, was diesen wider euch sagen?“
Erzähler:
Aber Jesus schwieg stille.
Da sprachen die Schriftgelehrten:
Chor Nr. 6
„Bist du Christus, sage es uns!“
Erzähler:
Er sprach:
Jesus:
„Sage ich es euch, so glaubt ihr mir’s nicht!“
Erzähler:
Da schrieen sie noch mehr und sprachen:
Chor Nr. 7
„Bist du Christus, [sage es uns]!“
Erzähler
Jesus:
Jesus:
„Ihr saget es.“
Chor Nr. 8
„Er hat Gott gelästert!
Was bedürfen wir weiter Zeugnis!
Er ist des Todes schuldig!“
Erzähler:
Da speieten sie in sein Angesicht, und schlugen ihn mit Fäusten und riefen:
Chor Nr. 9
„Weissage uns, Christe: wer ist es der dich schlug?"
Choral 6
Jesus wußt von keiner Schuld,
trug er auch die Strafen;
litt all Marter mit Geduld,
ging [sein harte Straßen.]
Nahm sich unser mächtig an;
tät die Sünd uns tragen;
als hätt er sie selber tan:
es kost’t ihm das Leben.
(Author unknown)
Erzähler:
Und der ganze Haufe stand auf, und führeten ihn zu dem Landpfleger und fingen an, ihn zu verklagen:
Chor Nr. 10
„Er hat [das Volk erreget] und [er verbietet], den Schoß dem Kaiser zu geben!“
EErzähler:
Da ging Pilatus heraus zu den Juden und sprach:
Pilatus:
„Was bringet ihr für Klage wider diesen Menschen?“
Erzähler:
Sie riefen:
Chor Nr. 11
„Wäre dieser nicht ein Ûbeltäter,
wir hätten dir ihn nicht überantwortet!“
Erzähler:
Pilatus:
Pilatus:
„So richtet ihn nach eurem Gesetz!“
Erzähler:
Da sprachen die Juden zu ihm:
Chor Nr. 12
„Wir dürfen niemand töten!“
Erzähler:
Ging Pilatus wieder hinein in das Richthaus und rief Jesum:
Pilatus:
„Bist du der Juden König?“
Erzähler:
Aber Jesus gab ihm keine Antwort. Sprach Pilatus zu ihm:
Pilatus:
„Redest du nicht mit mir?“
Erzähler:
Da sprach Jesus:
Jesus:
„Ich bin ein König; aber mein Reich ist nicht von dieser Welt.“
Erzähler:
Da ging Pilatus wieder hinaus zu den Juden und sprach zu ihnen:
Pilatus:
„Ich finde keine Schuld an ihm!“
Erzähler:
Er pflegte ihnen aber auf das Osterfest einen Gefangenen loszugeben, welchen sie begehrten. Und Pilatus spricht zu ihnen:
Pilatus:
„Wollt ihr, daß ich euch den König der Juden losgebe?“
Erzähler:
Da schrieen sie allesamt:
Chor. Nr. 13
„Nicht diesen, sondern Barabbam!“
Erzähler
Barabbas war ein Mörder;
aber die Hohenpriester reizten das Volk, daß er ihn losgebe.
Pilatus:
Pilatus:
„Ich finde keine Schuld an Ihm!
Ich will ihn aber züchtigen und ihn loslassen!“
Erzähler:
Da nahm Pilatus Jesum und geiselte ihn, und die Kriegsknechte flochten eine Dornenkron und setzten sie auf sein Haupt, und legten ihm ein Purpurkleid an und riefen:
Chor Nr. 14
„Sei gegrüßet, lieber Judenkönig!“
Erzähler:
Und gaben ihm Backenstreiche.
Ging Pilatus zum dritten Mal heraus und sprach zu ihnen:
Pilatus:
„Ich führe ihn heraus zu euch. Sehet! Sehet, welch ein Mench!“
Erzähler:
Da sie Jesum sahen, schrieen sie:
Chor Nr. 15
„Kreuzige ihn!“
Erzähler:
Die Hohenpriester sprachen:
Chor Nr. 16
„Nach dem Gesetz soll er sterben! Denn er hat sich selbst zu Gottes Sohn gemacht!“
Erzähler:
Der Haufe aber schriee noch mehr:
Chor Nr. 17
Lässest du diesen los, so bist du des Kaisers Freund nicht, denn wer sich zum Könige machet, ist wider den Kaiser!“
Pilatus:
„Soll ich euren König kreuzigen?“
Erzähler:
Die Hohenpriester antworteten:
Chor Nr. 18
„Wir haben keinen König,
denn den Kaiser“
Erzähler:
Da aber Pilatus sahe, daß er nicht schaffte, sondern daß viel ein größer Getümmel ward, nahm er Wasser, wusch er die Hände vor allem Volk und sprach:
Pilatus:
„Ich bin unschuldig an dem Blut dieses Gerechten. Sehet ihr zu!“
Erzähler:
Da schrie das ganze Volk:
Chor Nr. 19
„Sein Blut komme über uns und unsre Kinder!“
Choral 7
Lehr mich, Jesu, daß ich gern
dir das Kreuz nachtrage,
daß ich Demut von dir lern
und Geduld in Plage,
daß ich dir geb Lieb um Lieb,
wie du mir gegeben,
bis auch ich, Erden müd,
scheiden werd vom Leben.
(Siegmund von Birken, alt)
Erzähler:
Und sie banden Jesum und führeten ihn dahin; und er trug sein Kreuz, hinaus zur Stätte, die da heißet Golgatha.
Allda kreuzigten sie ihn und mit ihm zween Mörder.
Pilatus aber schrieb eine Überschrift und setzte sie auf das Kreuz: Jesus von Nazareth, der Juden König!
Und die vorübergingen schalten ihn.
Auch der Übeltäter einer, die da gehenkt waren, lästerten ihn und sprach:
Schächter:
„Andern hat er geholfen und kann sich selber nicht helfen!
Bist du Christus, so hilf dir selber und uns!“
Erzähler
Desgleichen auch die Hohenpriester spotteten seiner samt den Schriftgelehrten und Ältesten:
Chor Nr. 20
„Er hat Gott vertrauet; der, der erlöse ihn nun!
So steige er nur vom Kreuz,
ist er der König von Israel?“
Erzähler:
Es standen aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester, Maria, des Kleophas Weib, und Maria Magdalena.
Da nun Jesus seine Mutter sahe und den Jünger dabei stehen, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter:
Jesus:
„Weib, [siehe], das ist dein Sohn!“
Erzähler:
Und zu dem Jünger:
Jesus:
„Siehe, das ist deine Mutter!“
Erzähler:
Und in der neunten Stunde schriee Jesus laut:
Jesus:
„[Mein Gott], [warum] has du mich verlassen?“
Erzähler:
Darnach, als Jesus wußte, daß schon alles vollbracht war, daß die Schrift erfüllet sei, spricht er:
Jesus:
„Mich dürstet.“
Erzähler:
Und sie fülleten einen Schwamm mit Essig. Da ihn Jesus genommen hatte, schriee er abermal laut, und neigete sein Haupt und verschied.
Choral 8
Jesu, dir sei ewig Lob,
der du uns erlöset,
durch dein bittern Kreuzestod
Gott uns hast versöhnet!
All dein Lieb, dein göttlich Kraft
Ließ uns nicht verderben:
trug fürwahr ein schwere Last:
für sein Feind zu sterben!
Jesu, dir sei ewig Lob!
(Author unknown)