Hört zu ihr Völker in gemein, SWV 146 (Heinrich Schütz): Difference between revisions

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{{Vs|1}} Hört zu ihr Völcker in gemein/
{{Vs|1}} Hört zu ihr Völcker in gemein/
So viel auff dieser Erden seyn/
So viel auff dieſer Erden ſeyn/
Merckt auf mein Red gar eben/
Merckt auf mein Red gar eben/
Beyd hoch und niedrig, arm und reich/
Beyd hoch und niedrig, arm und reich/
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Mit Fleiß Gehör zu geben.
Mit Fleiß Gehör zu geben.


{{Vs|2}} Mein Mund von Weißheit reden sol/
{{Vs|2}} Mein Mund von Weißheit reden ſol/
Und sagen/ was mein Hertz ist voll/
Und ſagen/ was mein Hertz iſt voll/
O Gott, laß wohl gelingen/
O Gott, laß wohl gelingen/
Ein guten Spruch ich wil anfahn/
Ein guten Spruch ich wil anfahn/
Ein schön Geticht erschallen lan/
Ein ſchön Geticht erſchallen lan/
Die Harffe sol drein klingen.
Die Harffe ſol drein klingen.


{{Vs|3}} Warumb solt ich mich fürchten sehr
{{Vs|3}} Warumb ſolt ich mich fürchten ſehr
Zur bösen Zeit, wenn's gottloß Heer
Zur böſen Zeit, wenns gottloß Heer
Mich unter sich will treten,
Mich unter ſich will treten,
Sie trotzdem auff ihr großes Gut/
Sie trotzdem auff ihr großes Gut/
Reichthum macht inen stoltz den Muth/
Reichthum macht inen ſtoltz den Muth/
Und kan sie doch nicht retten.
Und kan ſie doch nicht retten.


{{Vs|4}} Niemand sein Bruder lösen kan
{{Vs|4}} Niemand ſein Bruder löſen kan
Vom Tod/ Gott nimt kein Sühnung an/
Vom Tod/ Gott nimt kein Sühnung an/
Die Sünd ist über Massen.
Die Sünd iſt über Maſſen.
Wer eine Seel erlösen wolt
Wer eine Seel erlöſen wolt
Ob er darböte alles Gold/
Ob er darböte alles Gold/
Muß ers doch bleiben lassen.
Muß ers doch bleiben laſſen.


{{Vs|5}} Der Gottlos wol ein Zeitlang lebt/
{{Vs|5}} Der Gottlos wol ein Zeitlang lebt/
In aller Frewd und Wollust schwebt/
In aller Frewd und Wolluſt ſchwebt/
Zuletzt muß er doch sterben/
Zuletzt muß er doch ſterben/
Sowohl der Weise als auch der Thor/
Sowohl der Weiſe als auch der Thor/
Des Reichen Gut hilfft nichts darfür,
Des Reichen Gut hilfft nichts darfür,
Ein ander muß es erben.
Ein ander muß es erben.


{{Vs|6}} Das wer sein Hertz/ wenn dieses Lebn
{{Vs|6}} Das wer ſein Hertz/ wenn dieſes Lebn
Ihm wer zu Erb in Eigen gebn/
Ihm wer zu Erb in Eigen gebn/
Daß er hier möchte bleiben
Daß er hier möchte bleiben
Bey Haus und Hoff/ bey Ehr und Gut/
Bey Haus und Hoff/ bey Ehr und Gut/
Und künnts nach seines Fleisches Muth
Und künnts nach ſeines Fleiſches Muth
Ewig auff Erd so treiben.}}
Ewig auff Erd ſo treiben.}}
{{mdl|4}}<br>
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{{Text|Simple|
{{Text|Simple|
{{Vs|7}} Sie denckens wol/ es geht nicht an/
{{Vs|7}} Sie denckens wol/ es geht nicht an/
Sie müssen wie ein Vieh darvon/
Sie müſſen wie ein Vieh darvon/
Mit Thorheit sie sich plagen/
Mit Thorheit ſie ſich plagen/
Es lobens zwar ihr Kinder sehr/
Es lobens zwar ihr Kinder ſehr/
Und haltens ihnen für ein Ehr
Und haltens ihnen für ein Ehr
Den Eltern nachzuschlagen.
Den Eltern nachzuſchlagen.


{{Vs|8}} Drumb fahren sie zur Hellen zu/
{{Vs|8}} Drumb fahren ſie zur Hellen zu/
Der Tod lest ihnen keine Ruh/
Der Tod leſt ihnen keine Ruh/
Wie Schaff thut er sie nagen.
Wie Schaff thut er ſie nagen.
Die Grechten bleiben doch bestehn,
Die Grechten bleiben doch beſtehn,
Der Gottlosn Trutz muß gar vergehn,
Der Gottloſn Trutz muß gar vergehn,
Hellisch Fewr wird sie plagen.
Helliſch Fewr wird ſie plagen.


{{Vs|9}} Ich weis/ Gott wird die Seele mein/
{{Vs|9}} Ich weis/ Gott wird die Seele mein/
Bewahren für der Hellen Pein/
Bewahren für der Hellen Pein/
Er hat mich angenommen.
Er hat mich angenommen.
Ist gleich der Gottlos Reich ein Zeit/
Iſt gleich der Gottlos Reich ein Zeit/
Und schwebt in grosser Herrlichkeit/
Und ſchwebt in groſſer Herrlichkeit/
Las dirs nicht frembd fürkommen.
Las dirs nicht frembd fürkommen.


{{Vs|10}} Sein Herrlichkeit bleibt in der Welt/
{{Vs|10}} Sein Herrlichkeit bleibt in der Welt/
Ihm fährt nicht nach seyn Gut und Geld/
Ihm fährt nicht nach ſeyn Gut und Geld/
Er mus dis alles lassen/
Er mus dis alles laſſen/
Auff Erden war sein Leben gut/
Auff Erden war ſein Leben gut/
Er lobts und hat ein fröhlichn Muth
Er lobts und hat ein fröhlichn Muth
Fehrt doch dahin sein Strassen.
Fehrt doch dahin ſein Straſſen.


{{Vs|11}} Die Kinder fahrn den Vätern nach
{{Vs|11}} Die Kinder fahrn den Vätern nach
Zur Hellen Pein und ewger Schmach/
Zur Hellen Pein und ewger Schmach/
Mit Finsternis umbgeben.
Mit Finſternis umbgeben.
Ein Mensch ohn Witz in Würde gsetzt/
Ein Menſch ohn Witz in Würde gſetzt/
Der muß gleich wie ein Vieh zuletzt
Der muß gleich wie ein Vieh zuletzt
Hinfahrn aus diesem Leben.}}
Hinfahrn aus dieſem Leben.}}
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Revision as of 15:49, 24 November 2019

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  • (Posted 2019-05-11)  CPDL #54212: 
1628 Version: (MS) (OS)       Score information: A4, 2 pages, 61 kB   
1661 Version: (MS (OS)       Score information: A4, 2 pages, 63 kB   
Editor: Gerd Eichler (submitted 2019-05-11).   Copyright: CPDL
Edition notes: Transcribed from original prints. Continuous barlines are in the original score. Original Note values retained, clefs modernized. MS = modernized spelling, OS = original spelling. MusicXML source file(s) in compressed .mxl format.
  • (Posted 2017-08-26)  CPDL #46079:         
Editor: James Gibb (submitted 2017-08-26).   Score information: A4, 1 page, 35 kB   Copyright: CPDL
Edition notes: Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP. MusicXML source file(s) in compressed .mxl format.

General Information

Title: Hört zu ihr Völker in gemein, SWV 146
Composer: Heinrich Schütz
Lyricist: Cornelius Becker

Number of voices: 4vv   Voicing: SATB

Genre: SacredChorale

Language: German
Instruments: A cappella

First published: 1628 in Psalmen Davids, Op. 5. Revised by Schütz in 1661, no. 49
    2nd published: 1894 in Heinrich Schütz: Sämtliche Werke, Volume 16, no. 49
    3rd published: 1957 in Neue Schütz-Ausgabe, Volume 6, p. 50
Description: Psalm 49 from the Becker Psalter.

External websites:

Original text and translations

Original text and translations may be found at Psalm 49.

German.png German text

Modernized spelling:
1  Hört zu ihr Völker in gemein,
So viel auf dieser Erden sein,
Merkt auf mein Red gar eben,
Beid hoch und niedrig, arm und reich,
Seid angemahnet allzugleich,
Mit Fleiß Gehör zu geben.

2 Mein Mund von Weisheit reden soll,
Und sagen, was mein Herz ist voll,
O Gott, lass wohl gelingen,
Ein guten Spruch ich will anfahn,
Ein schön Geticht erschallen lan,
Die Harfe soll drein klingen.

3  Warum sollt ich mich fürchten sehr
Zur bösen Zeit, wenn's gottlos Heer
Mich unter sich will treten,
Sie trotzdem auf ihr großes Gut,
Reichtum macht ihnen stolz den Mut
Und kann sie doch nicht retten.

4  Niemand sein Bruder lösen kann
Vom Tod, Gott nimmt kein Sühnung an,
Die Sünd ist über Maßen,
Wer eine Seel erlösen wollt,
Ob er darböte alles Gold,
Muß er's doch bleiben lassen.

5  Der Gottlos wohl ein Zeitlang lebt,
In aller Freud und Wollust schwebt,
Zuletzt muß er doch sterben,
Sowohl der Weise als auch der Tor,
Des Reichen Gut hilft nichts darvor,
Ein ander muß es erben.

6  Das wär sein Herz, wenn dieses Lebn
Ihm wär zu Erb in Eigen gebn,
Daß er hier möchte bleiben
Bei Haus und Hof, bei Ehr und Gut
Und könnt's nach seines Fleisches Mut
Ewig auf Erd so treiben.


 

7  Sie denken's wohl, es geht nicht an,
Sie müssen wie ein Vieh davon,
Mit Torheit sie sich plagen,
Es loben's zwar ihr Kinder sehr,
Und halten's ihnen für ein Ehr,
Den Eltern nachzuschlagen.

8  Drum fahren sie zur Höllen zu,
Der Tod läßt ihnen keine Ruh,
Wie Schaf tut er sie nagen.
Die Grechten bleiben doch bestehn,
Der Gottlosn Trutz muss gar vergehn,
Höllisch Feur wird sie plagen.

9  Ich weiß, Gott wird die Seele mein
Bewahren für der Höllen Pein,
Er hat mich angenommen,
Ist gleich der Gottlos Reich ein Zeit
Und schwebt in großer Herrlichkeit,
Lass dir's nicht fremd fürkommen.

10  Sein Herrlichkeit bleibt in der Welt,
Ihm fährt nicht nach sein Gut und Geld,
Er muss dies alles lassen,
Auf Erden war sein Leben gut,
Er lobt's und hat ein fröhlichn Mut,
Fährt doch dahin sein Straßen.

11  Die Kinder fahrn den Vätern nach
Zur Höllen Pein und ewger Schmach,
Mit Finsternis umgeben,
Ein Mensch ohn Witz in Würde gsetzt
Der muss gleich wie ein Vieh zuletzt
Hinfahrn aus diesem Leben.

German.png German text

Original spelling:
1  Hört zu ihr Völcker in gemein/
So viel auff dieſer Erden ſeyn/
Merckt auf mein Red gar eben/
Beyd hoch und niedrig, arm und reich/
Seyd angemahnet allzugleich/
Mit Fleiß Gehör zu geben.

2  Mein Mund von Weißheit reden ſol/
Und ſagen/ was mein Hertz iſt voll/
O Gott, laß wohl gelingen/
Ein guten Spruch ich wil anfahn/
Ein ſchön Geticht erſchallen lan/
Die Harffe ſol drein klingen.

3  Warumb ſolt ich mich fürchten ſehr
Zur böſen Zeit, wenns gottloß Heer
Mich unter ſich will treten,
Sie trotzdem auff ihr großes Gut/
Reichthum macht inen ſtoltz den Muth/
Und kan ſie doch nicht retten.

4  Niemand ſein Bruder löſen kan
Vom Tod/ Gott nimt kein Sühnung an/
Die Sünd iſt über Maſſen.
Wer eine Seel erlöſen wolt
Ob er darböte alles Gold/
Muß ers doch bleiben laſſen.

5  Der Gottlos wol ein Zeitlang lebt/
In aller Frewd und Wolluſt ſchwebt/
Zuletzt muß er doch ſterben/
Sowohl der Weiſe als auch der Thor/
Des Reichen Gut hilfft nichts darfür,
Ein ander muß es erben.

6  Das wer ſein Hertz/ wenn dieſes Lebn
Ihm wer zu Erb in Eigen gebn/
Daß er hier möchte bleiben
Bey Haus und Hoff/ bey Ehr und Gut/
Und künnts nach ſeines Fleiſches Muth
Ewig auff Erd ſo treiben.


 

7  Sie denckens wol/ es geht nicht an/
Sie müſſen wie ein Vieh darvon/
Mit Thorheit ſie ſich plagen/
Es lobens zwar ihr Kinder ſehr/
Und haltens ihnen für ein Ehr
Den Eltern nachzuſchlagen.

8  Drumb fahren ſie zur Hellen zu/
Der Tod leſt ihnen keine Ruh/
Wie Schaff thut er ſie nagen.
Die Grechten bleiben doch beſtehn,
Der Gottloſn Trutz muß gar vergehn,
Helliſch Fewr wird ſie plagen.

9  Ich weis/ Gott wird die Seele mein/
Bewahren für der Hellen Pein/
Er hat mich angenommen.
Iſt gleich der Gottlos Reich ein Zeit/
Und ſchwebt in groſſer Herrlichkeit/
Las dirs nicht frembd fürkommen.

10  Sein Herrlichkeit bleibt in der Welt/
Ihm fährt nicht nach ſeyn Gut und Geld/
Er mus dis alles laſſen/
Auff Erden war ſein Leben gut/
Er lobts und hat ein fröhlichn Muth
Fehrt doch dahin ſein Straſſen.

11  Die Kinder fahrn den Vätern nach
Zur Hellen Pein und ewger Schmach/
Mit Finſternis umbgeben.
Ein Menſch ohn Witz in Würde gſetzt/
Der muß gleich wie ein Vieh zuletzt
Hinfahrn aus dieſem Leben.

German.png German text

Verse provided by the Blankenburg edition with altered wording:
9  Ich weiß, Gott wird die Seele mein
bewahren vor der Höllen Pein,
er hat mich angenommen.
Währt auch der Gottlos Reich ein Zeit
und schwebt in großer Herrlichkeit,
laß dirs nicht fremd vorkommen.