Hört zu ihr Völker in gemein, SWV 146 (Heinrich Schütz)

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  • (Posted 2019-05-11)  CPDL #54212: 
1628 Version: (MS) (OS)       Score information: A4, 2 pages, 61 kB   
1661 Version: (MS (OS)       Score information: A4, 2 pages, 63 kB   
Editor: Gerd Eichler (submitted 2019-05-11).   Copyright: CPDL
Edition notes: Transcribed from original prints. Continuous barlines are in the original score. Original Note values retained, clefs modernized. MS = modernized spelling, OS = original spelling.
  • (Posted 2017-08-26)  CPDL #46079:         
Editor: James Gibb (submitted 2017-08-26).   Score information: A4, 1 page, 35 kB   Copyright: CPDL
Edition notes: Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP.

General Information

Title: Hört zu ihr Völker in gemein, SWV 146
Composer: Heinrich Schütz
Lyricist: Cornelius Becker

Number of voices: 4vv   Voicing: SATB

Genre: SacredChorale

Language: German
Instruments: A cappella

First published: 1628 in Psalmen Davids, Op. 5. Revised by Schütz in 1661, no. 49
    2nd published: 1894 in Heinrich Schütz: Sämtliche Werke, Volume 16, no. 49
    3rd published: 1957 in Neue Schütz-Ausgabe, Volume 6, p. 50
Description: Psalm 49 from the Becker Psalter.

External websites:

Original text and translations

Original text and translations may be found at Psalm 49.

German.png German text

Modernized spelling:
1  Hört zu ihr Völker in gemein,
So viel auf dieser Erden sein,
Merkt auf mein Red gar eben,
Beid hoch und niedrig, arm und reich,
Seid angemahnet allzugleich,
Mit Fleiß Gehör zu geben.

2 Mein Mund von Weisheit reden soll,
Und sagen, was mein Herz ist voll,
O Gott, lass wohl gelingen,
Ein guten Spruch ich will anfahn,
Ein schön Geticht erschallen lan,
Die Harfe soll drein klingen.

3  Warum sollt ich mich fürchten sehr
Zur bösen Zeit, wenn's gottlos Heer
Mich unter sich will treten,
Sie trotzdem auf ihr großes Gut,
Reichtum macht ihnen stolz den Mut
Und kann sie doch nicht retten.

4  Niemand sein Bruder lösen kann
Vom Tod, Gott nimmt kein Sühnung an,
Die Sünd ist über Maßen,
Wer eine Seel erlösen wollt,
Ob er darböte alles Gold,
Muß er's doch bleiben lassen.

5  Der Gottlos wohl ein Zeitlang lebt,
In aller Freud und Wollust schwebt,
Zuletzt muß er doch sterben,
Sowohl der Weise als auch der Tor,
Des Reichen Gut hilft nichts darvor,
Ein ander muß es erben.

6  Das wär sein Herz, wenn dieses Lebn
Ihm wär zu Erb in Eigen gebn,
Daß er hier möchte bleiben
Bei Haus und Hof, bei Ehr und Gut
Und könnt's nach seines Fleisches Mut
Ewig auf Erd so treiben.


 

7  Sie denken's wohl, es geht nicht an,
Sie müssen wie ein Vieh davon,
Mit Torheit sie sich plagen,
Es loben's zwar ihr Kinder sehr,
Und halten's ihnen für ein Ehr,
Den Eltern nachzuschlagen.

8  Drum fahren sie zur Höllen zu,
Der Tod läßt ihnen keine Ruh,
Wie Schaf tut er sie nagen.
Die Grechten bleiben doch bestehn,
Der Gottlosn Trutz muss gar vergehn,
Höllisch Feur wird sie plagen.

9  Ich weiß, Gott wird die Seele mein
Bewahren für der Höllen Pein,
Er hat mich angenommen,
Ist gleich der Gottlos Reich ein Zeit
Und schwebt in großer Herrlichkeit,
Lass dir's nicht fremd fürkommen.

10  Sein Herrlichkeit bleibt in der Welt,
Ihm fährt nicht nach sein Gut und Geld,
Er muss dies alles lassen,
Auf Erden war sein Leben gut,
Er lobt's und hat ein fröhlichn Mut,
Fährt doch dahin sein Straßen.

11  Die Kinder fahrn den Vätern nach
Zur Höllen Pein und ewger Schmach,
Mit Finsternis umgeben,
Ein Mensch ohn Witz in Würde gsetzt
Der muss gleich wie ein Vieh zuletzt
Hinfahrn aus diesem Leben.

German.png German text

Original spelling:
1  Hört zu ihr Völcker in gemein/
So viel auff dieſer Erden ſeyn/
Merckt auf mein Red gar eben/
Beyd hoch und niedrig, arm und reich/
Seyd angemahnet allzugleich/
Mit Fleiß Gehör zu geben.

2  Mein Mund von Weißheit reden ſol/
Und ſagen/ was mein Hertz iſt voll/
O Gott, laß wohl gelingen/
Ein guten Spruch ich wil anfahn/
Ein ſchön Geticht erſchallen lan/
Die Harffe ſol drein klingen.

3  Warumb ſolt ich mich fürchten ſehr
Zur böſen Zeit, wenns gottloß Heer
Mich unter ſich will treten,
Sie trotzdem auff ihr großes Gut/
Reichthum macht inen ſtoltz den Muth/
Und kan ſie doch nicht retten.

4  Niemand ſein Bruder löſen kan
Vom Tod/ Gott nimt kein Sühnung an/
Die Sünd iſt über Maſſen.
Wer eine Seel erlöſen wolt
Ob er darböte alles Gold/
Muß ers doch bleiben laſſen.

5  Der Gottlos wol ein Zeitlang lebt/
In aller Frewd und Wolluſt ſchwebt/
Zuletzt muß er doch ſterben/
Sowohl der Weiſe als auch der Thor/
Des Reichen Gut hilfft nichts darfür,
Ein ander muß es erben.

6  Das wer ſein Hertz/ wenn dieſes Lebn
Ihm wer zu Erb in Eigen gebn/
Daß er hier möchte bleiben
Bey Haus und Hoff/ bey Ehr und Gut/
Und künnts nach ſeines Fleiſches Muth
Ewig auff Erd ſo treiben.


 

7  Sie denckens wol/ es geht nicht an/
Sie müſſen wie ein Vieh darvon/
Mit Thorheit ſie ſich plagen/
Es lobens zwar ihr Kinder ſehr/
Und haltens ihnen für ein Ehr
Den Eltern nachzuſchlagen.

8  Drumb fahren ſie zur Hellen zu/
Der Tod leſt ihnen keine Ruh/
Wie Schaff thut er ſie nagen.
Die Grechten bleiben doch beſtehn,
Der Gottloſn Trutz muß gar vergehn,
Helliſch Fewr wird ſie plagen.

9  Ich weis/ Gott wird die Seele mein/
Bewahren für der Hellen Pein/
Er hat mich angenommen.
Iſt gleich der Gottlos Reich ein Zeit/
Und ſchwebt in groſſer Herrlichkeit/
Las dirs nicht frembd fürkommen.

10  Sein Herrlichkeit bleibt in der Welt/
Ihm fährt nicht nach ſeyn Gut und Geld/
Er mus dis alles laſſen/
Auff Erden war ſein Leben gut/
Er lobts und hat ein fröhlichn Muth
Fehrt doch dahin ſein Straſſen.

11  Die Kinder fahrn den Vätern nach
Zur Hellen Pein und ewger Schmach/
Mit Finſternis umbgeben.
Ein Menſch ohn Witz in Würde gſetzt/
Der muß gleich wie ein Vieh zuletzt
Hinfahrn aus dieſem Leben.

German.png German text

Verse provided by the Blankenburg edition with altered wording:
9  Ich weiß, Gott wird die Seele mein
bewahren vor der Höllen Pein,
er hat mich angenommen.
Währt auch der Gottlos Reich ein Zeit
und schwebt in großer Herrlichkeit,
laß dirs nicht fremd vorkommen.