Muß ich denn noch ferner leiden (Christoph Graupner): Difference between revisions
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Muß ich denn noch ferner leiden? | Muß ich denn noch ferner leiden? | ||
Muß ich, ach wer sagt mir doch? | Muß ich, ach wer sagt mir doch? | ||
Was sagt die Welt? | Was sagt die Welt? | ||
sie spricht mir lauter trost in dießem Jamer zu: | sie spricht mir lauter trost in dießem Jamer zu: | ||
Doch ungewiße Seelen ruh, | Doch ungewiße Seelen ruh, | ||
die man bey ihrer Lust erhält! | die man bey ihrer Lust erhält! | ||
was sagt mein Fleisch und Blut? | was sagt mein Fleisch und Blut? | ||
Ach! dießer stellet mir | Ach! dießer stellet mir | ||
mein Elend nur al Sonnenstäubchen für. | mein Elend nur al Sonnenstäubchen für. | ||
Allein was sagt mein Gock, mein Zebaoth? | Allein was sagt mein Gock, mein Zebaoth? | ||
Ach dießer hört mich nicht | Ach dießer hört mich nicht | ||
ob mir gleich fast das Hertze bricht. | ob mir gleich fast das Hertze bricht. | ||
Soll mein Jammer nicht bald scheiden | Soll mein Jammer nicht bald scheiden | ||
wenn zerbricht mein Kummerjoch? | wenn zerbricht mein Kummerjoch? | ||
Du sprichst: | Du sprichst: | ||
"mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht"! | "mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht"! | ||
Wie kann dieß möglich seÿn? | Wie kann dieß möglich seÿn? | ||
weil meine Quaal den höchsten Grad erreicht. | weil meine Quaal den höchsten Grad erreicht. | ||
Wo bleibt dein Trost, wo bleibt dein Gnadenschein? | Wo bleibt dein Trost, wo bleibt dein Gnadenschein? | ||
Sieh nur wie mir das Hertze bricht, | Sieh nur wie mir das Hertze bricht, | ||
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ach wo bin ich? leb ich noch? | ach wo bin ich? leb ich noch? | ||
Muß ich denn noch ferner leiden? | Muß ich denn noch ferner leiden? | ||
Muß ich, ach wer sagt mir doch? | Muß ich, ach wer sagt mir doch? | ||
Soll mein Jammer nicht bald scheiden | Soll mein Jammer nicht bald scheiden | ||
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Nun fühl ich die Strahlen | Nun fühl ich die Strahlen | ||
der göttlichen Krafft. | der göttlichen Krafft. | ||
Nun eilet, nun weichet | Nun eilet, nun weichet | ||
nun fliehet das Leid: | nun fliehet das Leid: |
Revision as of 00:55, 26 July 2021
Music files
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- Editor: Klaas Spijker (submitted 2020-05-05). Score information: A4, 14 pages, 767 kB Copyright: CC BY NC ND
- Edition notes:
General Information
Title: Muß ich denn noch ferner leiden
Composer: Christoph Graupner
Lyricist: Georg Christian Lehms (1684-1717)create page
Number of voices: 1v Voicing: S
Genre: Sacred, Cantata
Language: German
Instruments: Orchestra: 2 violins, viola, traverso, continuo
First published: 1716
Description: Solo cantata for 4th Sunday after Trinity
Scoring: S, 2 violins, viola, traverso, continuo
GWV1145/16
External websites:
Original text and translations
German text
Muß ich denn noch ferner leiden?
Muß ich, ach wer sagt mir doch?
Was sagt die Welt?
sie spricht mir lauter trost in dießem Jamer zu:
Doch ungewiße Seelen ruh,
die man bey ihrer Lust erhält!
was sagt mein Fleisch und Blut?
Ach! dießer stellet mir
mein Elend nur al Sonnenstäubchen für.
Allein was sagt mein Gock, mein Zebaoth?
Ach dießer hört mich nicht
ob mir gleich fast das Hertze bricht.
Soll mein Jammer nicht bald scheiden
wenn zerbricht mein Kummerjoch?
Du sprichst:
"mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht"!
Wie kann dieß möglich seÿn?
weil meine Quaal den höchsten Grad erreicht.
Wo bleibt dein Trost, wo bleibt dein Gnadenschein?
Sieh nur wie mir das Hertze bricht,
hörstu mich denn bey dießem Jammer nicht?
Ach die Plagen, ach die Schmertzen
gehn mir tausendfach zu Hertzen,
ach wo bin ich? leb ich noch?
Muß ich denn noch ferner leiden?
Muß ich, ach wer sagt mir doch?
Soll mein Jammer nicht bald scheiden
wenn zerbricht mein Kummerjoch?
Ach die Plagen, ach die Schmertzen
gehn mir tausentfach zu Hertzen ?
Ach! wo bin ich?
Leb' ich noch?
Getrost! Dein Mund eröfnet sich
und machet mich nun gantz beglückt in meinem Leiden.
O seeliger, o süßer trost,
nun muß gleich aller Schmertz aus meiner Seele scheiden.
Nun fühl ich die Strahlen
der göttlichen Krafft.
Nun eilet, nun weichet
nun fliehet das Leid:
nun find ich die Zeit
die Linderung reichet
und Ruhe verschafft.