Italian text
Che giova posseder cittadi e regni,
e palagi abitar d'alto lavoro,
e servi intorno aver d'imperio degni,
e le arche gravi per molto tesoro,
esser cantate da sublimi ingegni
di porpora vestir, mangiar in oro,
e di bellezza pareggiar il sole,
giacendo poi nel letto fredde e sole?
Ma che non giova aver fedeli amanti,
E con essi partir ogni pensiero,
I desir, le paure, i risi, i pianti,
E l’ira e la speranza, e ’l falso e ’l vero,
Ed hor con opre care, hor con sembianti
Il grave della vita far leggiero,
E se di rozze in atto, e ’n pensier vili,
Sovra l’uso mondan vaghe, e gentili.
Quanto esser vi dee caro un huom, che brami
Via più la vostra che la propria gioia,
Ch’altro che ’l nome vostro unqua non chiami,
Che sol pensando in voi tempri ogni noia,
Che più che ’l mondo in un vi tema, ed ami?
Che spesso in voi si viva, in se si moia,
Che le vostre tranquille e pure luci
Del suo corso mortal segua per duci.?
Però che voi non siete cosa integra,
Né noi, ma è ciascun del tutto il mezzo;
Amor è quello poi che ne rintegra,
E lega e stringe come chiodo al mezzo,
Ond’ ogni parte gode e si rallegra,
Tanto che suoi diletti non han mezzo,
E s’uom durasse molto in tale stato,
Compitamente diverria beato.
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German translation
Was nützt es, Städte und Reiche zu besitzen,
und Paläste von erhabenem Bau zu bewohnen,
und von Dienern, eines Kaisers würdig, umgeben zu sein,
und die schweren Truhen voller Schätze zu haben,
von den höchsten Geistern besungen zu werden,
sich in Purpur zu kleiden, im Luxus zu speisen,
und in Schönheit der Sonne zu gleichen,
und dann kalt und einsam im Bett zu liegen?
Aber ist es nicht wert, treue Liebhaber zu haben,
und mit ihnen alle Gedanken zu teilen,
Wünsche, Sorgen, Lachen, Weinen,
Ärger und Hoffnung, das Falsche und das Wahre,
und (die) bald mit lieben Taten, bald mit Blicken
die Schwere des Lebens erleichtern,
und die, wenn auch grob im Tun und gewöhnlich im Denken,
außergewöhnlich hübsch und angenehm sind.
Wie muss euch ein Mann wert sein, der
eher eure als seine eigene Erfüllung sucht,
der niemals einen anderen als den euren Namen ausspricht,
der, nur an euch denkend, jeden Verdruss vertreibt,
der mehr als die ganze Welt sich um euch sorgt und euch liebt?
Der dauernd in euch lebt und in sich stirbt,
der euren friedlichen und reinen Augen
als Führern auf seinem Lebensweg folgt?
Denn ihr seid nicht vollständig,
noch sind wir es, aber jeder ist vom Ganzen die Hälfte,
die Liebe ist es, die dann beides vereint
und verbindet und zusammenfügt als Nagel in der Mitte,
und alles freut sich und ist ´dermaßen fröhlich,
dass die Freuden ohne Maßen sind,
und wenn der Mensch in diesem Zustand verbleibt,
wird er völlig selig werden.
- Translation by Gerhard Weydt
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