Gott, schweig du nicht so ganz und gar, SWV 180 (Heinrich Schütz)

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  • (Posted 2019-11-11)  CPDL #55879: 
1628 Version: (MS) (OS)       Score information: A4, 2 pages, 61 kB   
1661 Version: (MS (OS)       Score information: A4, 2 pages, 60 kB   
Editor: Gerd Eichler (submitted 2019-11-11).   Score information: A4, 2 pages, 60 kB   Copyright: CPDL
Edition notes:
  • (Posted 2017-09-12)  CPDL #46327:         
Editor: James Gibb (submitted 2017-09-12).   Score information: A4, 1 page, 34 kB   Copyright: CPDL
Edition notes: Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP.

General Information

Title: Gott, schweig du nicht so ganz und gar, SWV 180
Composer: Heinrich Schütz
Lyricist: Cornelius Becker

Number of voices: 4vv   Voicing: SATB
Genre: SacredChorale

Language: German
Instruments: A cappella

First published: 1628 in Psalmen Davids, Op. 5. Revised by Schütz in 1661, no. 83
    2nd published: 1894 in Heinrich Schütz: Sämtliche Werke, Volume 16, no. 83
    3rd published: 1957 in Neue Schütz-Ausgabe, Volume 6, p. 82
Description: Psalm 83 from the Becker Psalter.

External websites:

Original text and translations

Original text and translations may be found at Psalm 83.

German.png German text

Modernized spelling:
1  Gott, schweig du nicht so ganz und gar
In unser Gfahr,
Sitz doch nicht immer stille,
Wie lang willst du denn halten inn,
Uns geben hin
in unser Feinde Willen?
Sie wüten fast
widr dich mit Has,
Empören sich
gewaltiglich,
Mit List sie auf uns zielen.

2  Ihr Anschläg listig und geschwind
Gerichtet sind
Wider dein Volk und Gmeine,
Zu würgen sie steht ihr Begehr,
Sie schrein: Wohl her,
Last sie ausrotten reine,
Sie solln nicht sein
Ein Volk und Gmein,
Von dieser Erdn
Vertilgt mus werdn
Ihr Nam, wir sind's alleine.

3  Sie haben sich vereinigt all,
In großer Zahl
Verbündnis aufgerichtet,
Edoms Hütten und Ismael,
Moab ist Gsell,
Hagariten mangln nichte,
Tyrus, Ammon,
Amalek schon,
Assur, Gebal,
Philister all
Helfen Lots Kindern tichten.

4  Herr tu, wie zur Zeit Midian,
Schlag sie vom Plan,
Das sie mit Schanden fliehen,
Wie Sissera kam schändlich um,
Und wie Jabin
An dem Bach Kison bliebe,
Wie du zuvor
Schlugst bei Endor
Die Feind zu Tod,
Also wie Kot
Auf Erden las sie liegen.


 

5  Lass ihre Fürsten kommen um,
Wie gschehn vorhin,
Oreb und Seb ingleichen,
Wie Zalmuna und Seba beid,
Als sie im Streit
Das Schwert Ged'ons erreichet,
So must es gehn
Ihrn Obersten,
Die schrein zur Stund:
Wir wolln zu Grund
Die Häuser Gottes schleifen.

6  Durch einen Wirbel sie zerstäub
Und schnell vertreib,
Wie Stoppeln von dem Winde,
Gleichwie Feur einen Wald verbrennt,
Wenn so behend
Ein Flamm die Berg anzündet,
Durchs Wetter schwer
Verfolg sie sehr,
Schreck sie im Grimm
Mit Ungestüm
Von wegen ihrer Sünden.

7  Ihr Angesicht voll Schande mach,
Damit sie doch
Nach deinem Namen fragen,
Sie müssen all erschrecken sehr
Je mehr und mehr,
Schand und Spott darvon tragen
Und kommen um,
Das man erkenn
Den Namen dein,
Du bist allein
Der Herr, der Allerhöchste.

German.png German text

Original spelling:
1  GOtt ſchweig du nicht ſo gantz und gar
In unſer Gfahr/
Sitz doch nicht immer ſtille/
Wie lang wiltu denn halten in/
Uns geben hin
in unſer Feinde Willen?
Sie wüten faſt
widr dich mit Haß/
Entpören ſich
gewaltiglich/
Mit Liſt ſie auff uns zielen.

2  Ihr Anſchläg liſtig und geſchwind
Gerichtet ſind
Wider dein Volck und Gmeine/
Zu würgen ſie ſteht ihr Begehr/
Sie ſchreyn: Wohl her/
Laßt ſie ausrotten reine/
Sie ſolln nicht ſeyn
Ein Volck und Gmein/
Von dieſer Erdn
Vertilgt muß werdn
Ihr Nam/ wir ſinds alleine.

3  Sie haben ſich vereinigt all/
In großer Zahl
Verbündnis auffgerichtet/
Edoms Hütten und Iſmael/
Moab iſt Gſell/
Hagariten mangln nichte/
Tyrus/ Ammon/
Amaleck ſchon/
Aſſur/ Gebal/
Philiſter all/
Helfen Loths Kindern tichten.

4  HErr thu/ wie zur Zeit Midian/
Schlag ſie vom Plan/
Daß ſie mit Schanden fliehen/
Wie Siſſera kam ſchändlich umb/
Und wie Jabin
An dem Bach Kiſon bliebe/
Wie du zuvor
Schlugſt bey Endor
Die Feind zu Todt/
Alſo wie Kot
Auf Erden laß ſie liegen.


 

5  Laß ihre Fürſten kommen umb/
Wie gſchehn vorhin/
Oreb und Seb ingleichen/
Wie Zalmuna und Seba beyd/
Als ſie im Streid
Das Schwert Gedons erreichet/
So mußt es gehn
Ihrn Oberſten/
Die ſchreyn zur Stund:
Wir wolln zu Grund
Die Häuſer Gottes ſchleiffen.

6  Durch einen Wirbel ſie zerſteub
Und ſchnell vertreib/
Wie Stoppeln von dem Winde/
Gleichwie Fewr einen Wald verbrennt/
Wenn ſo behend
Ein Flamm die Berg anzündet/
Durchs Wetter ſchwer
Verfolg ſie ſehr/
Schreck ſie im Grimm
Mit Ungeſtüm
Von wegen ihrer Sünden.

7  Ihr Angeſicht voll Schande mach/
Damit ſie doch
Nach deinem Namen fragen/
Sie müſſen all erſchrecken ſehr
Je mehr und mehr/
Schand und Spott darvon tragen
Und kommen umb/
Daß man erkenn
Den Namen dein/
Du biſt allein
Der HErr der Allerhöchſte.